Leichte Sprache
Natürlich. Gemeinsam.

Gelebte Inklusion durch den Zauber der Musik

Bewohnerinnen und Bewohner des Lindenberger Wohnheim 1 tanzen gemeinsam

„Musik und Rhythmus finden ihren Weg zu den geheimsten Plätzen der Seele“, hatte der große Philosoph Platon einst festgestellt. Und sein Schüler Aristoteles ergänzte später: „Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen.“

Wie sehr beide Aussagen stimmen, zeigte sich eindrucksvoll am Wochenende im Lindenberger Wohnheim 1 der Lebenshilfe Lindau. Bei strahlendem Spätsommerwetter spielte dort im Hof der Musikverein Bösenreutin auf und sorgte damit bei den Bewohnerinnen und Bewohnern für einen wunderschönen musikalischen Nachmittag. Möglich machte dieses Erlebnis die Aktion „100 Stunden Musik“, der Sparkasse Schwaben-Bodensee. Es dauerte nur ein paar Takte und schon wurden die ersten Tanzpärchen gebildet, andere klatschten ausgelassen im Rhythmus zur Musik oder sangen lautstark bei „YMCA“ mit. 

„Diese Stunden haben wieder mal gezeigt, wie leicht und unkompliziert Inklusion sein kann, wenn wir uns öffnen und etwas wagen“, freute sich Wohnheimleiterin Simone Roth. Viele der Betreuten seien voller Energie, Motivation und Lebensfreude. Sie würde in solchen Momenten wie diesem zeigen, „wie schnell Barrieren abgebaut und Menschen zusammengebracht werden können“, so Roth. „Wir müssen uns nur auch darauf einlassen.“ Musik sei dafür eine ideale Brücke, die über die Emotionalität und das zusammen Erleben die Menschen verbinde. 

Eine Herausforderung sowohl für Betreute wie auch das Personal im Lindenberger Wohnheim 1 liegt in der teils stark eingeschränkten Mobilität der Bewohner. Ausflüge erforderten mitunter eine personalintensive 1:1-Betreuung und müssten daher sehr gut vorbereitet werden, erklärt Roth. Daher sei es wichtig, dass man auch im Haus etwas anbieten könne.

Hier setzt auch die Aktion „100 Stunden Musik“ an. „Damit wollen wir Musik aus der Region in die sozialen Einrichtungen der Region bringen“, erklärt Nicole Röhrle von der Sparkasse Schwaben-Bodensee. Die beteiligten Musikgruppen erhalten im Rahmen der Aktion einen Spendenbetrag der Sparkasse. 

Für ein Highlight des Tages sorgte Heimbewohnerin Karina, die bei den Bösenreutiner Musikern nachfragte, ob sie denn mal Schlagzeug spielen dürfte. Natürlich durfte sie. So schlug Karina souverän den Takt zu zwei Liedern und begeisterte die Band und das Publikum gleichermaßen. „Das, was wir heute hier erlebt haben, ist gelebte Inklusion,“ brachte es Esther Hofmann, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Lindau, zum Abschluss eines wunderbaren Nachmittags treffend auf den Punkt.

Michael Wollny
Öffentlichkeitsarbeit
michael.wollny@lh-lindau.de

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Der Musikverein Bösenreutin hat im Wohnheim in Lindenberg gespielt. Die Sparkasse hat das möglich gemacht. Das Wohnheim leitet die Lebenshilfe Lindau. Viele Bewohner haben getanzt. Viele haben gesungen und geklatscht. Ein besonderer Moment war Karina. Sie durfte Schlagzeug spielen. Karina hat das toll gemacht. Alle waren begeistert. Musik verbindet Menschen. So geht Inklusion.