Leichte Sprache
Natürlich. Gemeinsam.

“Guck, das haben wir gemacht!” Schreinerei besucht Landesgartenschau 

“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung”, kontert man gerne trocken das Klagen über nasskalte Wetterverhältnisse. 

Der Satz ist zweifellos nicht ganz falsch, aber so richtig schön macht anhaltender Dauerregen einen Besuch auf der Wangener Landesgartenschau auch nicht. Insofern hatte die Schreinerei-Besuchsgruppe der Lindenberger Werkstätte und ihre beiden Gruppenleiter Bernd Griesbaum und Peter Schweinberger durchaus Glück. Hatte es am frühen Morgen noch aus allen Himmelsschleusen gekübelt, sorgte ein trockenes Zeitfenster dafür, dass sich die zehnköpfige Lebenshilfe-Gruppe im Trockenen und gar von einzelnen schüchternen Sonnenstrahlen begleitet über das Gelände der Landesgartenschau führen lassen konnte.

Dass man dabei jede Menge spannende Informationen über die Geschichte des Erba-Areals sowie die Besonderheiten der LGS erfahren konnte, war Maria Fischer und Ute Bischofberger zu verdanken. Die beiden Wangenerinnen sind zwei von rund 900 Ehrenamtlichen, die sich auf der Landesgartenschau seit Monaten mit großer Freude und Leidenschaft engagieren. Mit viel Sachkenntnis und sympathischem Humor lenkten sie die Gruppe aus Betreuten der Lindenberger Werkstätte in leichter Sprache über das Gelände.

“Hier ist echt was geboten!”

Vom Reliktgarten, in dem historische Gegenstände der Erba-Spinnerei kunstvoll mit der floralen Umgebung verschmelzen, ging es zu den restaurierten Spinnereikomplexen. Vorbei an der großen Sparkassen-Bühne unterquerte man den Erba-Kanal, bestaunte die Kegel-Symmetrie des Rundlings und die gigantischen Findlinge im Felsen-Labyrinth. “Hier ist echt was geboten”, zeigten sich die Betreuten beeindruckt und ließen sich auf Nachfrage erklären, was nach Ende der Landesgartenschau mit den Bauten und Beeten geschieht. Demnach wird zwar das ein oder andere rückgebaut. Doch vieles wird den Menschen in einem öffentlichen Park erhalten bleiben und mitunter von Ehrenamtlichen weiter betreut. Auch für kulturelle Angebote wie Musikkonzerte und Partys ist ein Leben nach der LGS bereits durch Initiativen in Planung.

Im Anschluss zog es die Gruppe zu den Schaugärten, wo die Firma Beckmann ihre Produkte ausstellt. Dort fand man schnell, was man gesucht hatte: “Guck, das haben wir gemacht!”, erklärte einer der Betreuten. Ein Laufrost aus Holz für Blumenbeete, der in Teilen in der Lindenberger Werkstätte gefertigt wird. Hier tauschten die Betreuten stolz die Rollen mit den beiden LGS-Führerinnen Maria Fischer und Ute Bischofberger und erklärten ihrerseits, was und wie man den Laufrost in Lindenberg bearbeitet. Ein weiteres Produkt aus der Lindenberger Werkstätte wurde auf der letzten Station des Landesgartenschau-Ausflugs entdeckt: Im “Garten der Kirchen” steht für Besucherinnen und Besucher eine Lebenshilfe-Gartenbank in Regenbogenfarben zum Ausruhen bereit.

Am Ende des LGS-Ausflugs zog man geschlossen ein äußerst positives Fazit. Der Besuch, der durch Spenden an die Lebenshilfe ermöglicht werden konnte, hatte alle begeistert und man unterhielt sich bei einer kleinen Stärkung in der Wangener Innenstadt angeregt über das Erlebte. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle nochmals an die beiden tollen Tour-Guides Maria Fischer und Ute Bischofberger. 

Michael Wollny
Öffentlichkeitsarbeit
michael.wollny@lh-lindau.de

EINFACHE SPRACHE:

Die Schreinerei hat die Landesgartenschau in Wangen besucht. Am Morgen hat es stark geregnet. Aber die Gruppe hatte Glück. Sie konnte im Trockenen laufen. Zwei Frauen gaben eine interessante Führung. Sie erklärten die Geschichte des Gartens. Die Führung war in leichter Sprache. Die Gruppe sah viele schöne Dinge. Zum Beispiel alte Fabrik-Gebäude. Auch große Steine im Felsen-Labyrinth. Die Betreuten waren sehr beeindruckt. Sie fragten viel über die Gartenschau. Nach der Gartenschau bleibt ein Park. Auch Konzerte und Feste soll es geben. Dann entdeckte die Gruppe ein bekanntes Produkt. Es war ein Holz-Laufrost aus ihrer Werkstatt. Am Ende sahen sie eine bunte Bank. Auch die war aus ihrer Werkstatt. Alle waren sehr glücklich mit dem Ausflug. Danke an die beiden netten Führerinnen.