Leichte Sprache
Natürlich. Gemeinsam.

Mein FSJ in der Lebenshilfe

Eine junge Frau mit Dreadlocks im Gespräch mit zwei Frauen

Ich habe mich schon früher sehr für soziale Berufe interessiert und habe mich daraufhin spontan für einen Weg im sozialen Bereich entschieden.

Im Internet habe ich viel über den Beruf der Heilerziehungspflege gelesen und bin neugierig geworden.

Da bin ich auf die Idee gekommen, ein FSJ zu absolvieren. Im Wohnheim der Lebenshilfe in Lindenberg habe ich dann eine Stelle bekommen.

Parallel zu der praktischen Arbeit war ich beim paritätischen Wohlfahrtsverband angemeldet und konnte dort begleitend Schulungen besuchen.

Ich hatte einige interessante Schulungen zum Beispiel mit dem Thema psychische Erkrankungen wie Depression und Schizophrenie. Man bekommt mehr Einblick und Verständnis für Menschen mit psychischen Krankheiten. Da mein FSJ während der Corona Pandemie stattfand, waren Treffen in Präsenz sehr selten. Dennoch habe ich viele neue Leute kennengelernt und eine gute Zeit erlebt.

Die Arbeit mit den Menschen gefiel mir sehr gut, sodass ich während des FSJ beschloss die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin zu machen.

Die Arbeit ist wirklich sehr abwechslungsreich, und da ich so nette Kolleg*innen im Team hatte, fiel es mir leicht, mich dort gleich sehr wohl zu fühlen. Im Sommer machten wir z.B. schöne Spaziergänge, holten für jeden ein Eis und konnten es zusammen im Stadtpark genießen. Es war schön nachdem die Corona Regeln gelockert wurden, mit den Bewohnern wieder etwas zu unternehmen. Wir waren zum Beispiel gemeinsam im Sommer Kutsche fahren.

Auf der Gruppe ist es wirklich interessant und abwechslungsreich, da die Bewohner sehr unterschiedlich sind und ich sehr viel dazulernen konnte. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Gespür für die Bedürfnisse und Gefühle der Bewohner. Es wurde mir von Anfang an viel Vertrauen entgegengebracht und ich durfte schnell Verantwortung übernehmen. Die Zeit mit den Menschen zu verbringen erfüllt mich und zeigt mir, dass der Beruf sehr wertvoll ist. Es sind auch oft die kleinen Dinge die zu großer Wertschätzung führen können. Mit einer Bewohnerin habe ich im Sommer einen Blumenkranz gebunden. Sie hat sich unglaublich gefreut und stolz den anderen gezeigt.

Gerade im Bereich der Pflege habe ich mich schnell wohl gefühlt. Klar ist es zum Anfang ein ungewohntes Gefühl, so nahe am Menschen zu arbeiten und ihn zu pflegen. Mit der Zeit stellte ich aber fest, dass mir das liegt und dass es eine Bereicherung für mich darstellt. Gerade bei Menschen mit starker körperlicher Beeinträchtigung kann man durch basale (die Sinne ansprechende) Angebote einen einfacheren Zugang finden.

Es gibt natürlich wie in jedem Beruf auch nicht so schöne Seiten, und es gab Zeiten in denen es anstrengend und Kräfte zehrend war. Dennoch bin ich sehr dankbar für die Zeit und die Erfahrungen die ich im FSJ gemacht habe. Jetzt bin ich in meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin im 2. Jahr.

Sophia Specht