Leichte Sprache
Natürlich. Gemeinsam.

Mitglieder wählen Lebenshilfe-Vorstand neu

Cornelius Wiedemann, Esther Hofmann, Martin Eberle, Kirsten Arlt, Julia Porsche, Alexander Böttcher, Ines Günthör, Martin Traut, Jasmin Sommerweiß (v.l.n.r.)

Cornelius Wiedemann, Esther Hofmann, Martin Eberle, Kirsten Arlt, Julia Porsche, Alexander Böttcher, Ines Günthör, Hubert Traut, Jasmin Sommerweiß (v.l.n.r.)

Die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. Kreisvereinigung Lindau hatte am Donnerstag, 28. November, zur Mitgliederversammlung nach Lindenberg geladen. Neben Rechenschaftsberichten durch Geschäftsführerin Esther Hofmann und Cornelius Wiedemann, der in seiner Doppelfunktion als Vorstand und (Noch-)Schatzmeister auf das Geschäftsjahr 2023 zurückblickte, stand eine Teil-Neuwahl des Vorstandsgremiums auf dem Programm. 

Nachdem der bisherige erste Vorsitzende Jakob Steib aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt hatte, wurden die wahlberechtigten Mitglieder zur Urne gerufen.

Cornelius Wiedemann wurde bei der geheimen Wahl zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt, Hubert Traut bekleidet künftig das Amt des zweiten Vorsitzenden. Neuer Schatzmeister wird Alexander Böttcher. Mit Ines Günthör und Julia Porsche komplettieren zwei neue Gesichter den neunköpfigen Vorstand der Lebenshilfe Lindau. Lindenbergs Erster Bürgermeister Eric Ballerstedt sowie die stellvertretende Landrätin Sonja Müller fungierten auf der Mitgliederversammlung als Wahlleiter.

“Die komfortablen Jahre der sozialen Großzügigkeit sind vorbei.” - Cornelius Wiedemann

Bei der Vorstellung der Jahresbilanz attestierte Cornelius Wiedemann der Lebenshilfe Lindau wirtschaftlich einen „ausgezeichneten Zustand“. Dass 2023 sogar „kleinere Überschüsse“ erwirtschaftet werden konnten, nannte Wiedemann unter Verweis auf die Corona-Nachwehen „bemerkenswert“.  

Kritische Wortmeldungen anwesender Mitglieder gab es zum Stand des Wohnheimneubaus und der damit einhergehenden zeitlichen Verzögerung. Zu den Planungen wurde eine bessere Transparenz angemahnt.

Allerdings verwies der 75-jährige Jurist auch auf gegenwärtige und künftige Herausforderungen, die etwa im anhaltenden Fachkräftemangel Ausdruck fänden. „Wir betreuen nach wie vor rund 600 behinderte Menschen. Der Zulauf ist unvermindert groß und unsere Personaldecke ist so angespannt, dass es jedes Jahr fast an ein Wunder grenzt, wie wir mit dieser Riesenaufgabe doch wieder fertigwerden.“

“Wir werden um die Aufrechterhaltung unserer Zuschüsse vermehrt kämpfen müssen.” - Cornelius Wiedemann

Die zweite große Herausforderung, so Wiedemann, bestünde in der global angespannten wirtschaftlichen Lage, die einen „kalten Wind der Veränderung“ vorausschicke. Die „komfortablen Jahre der sozialen Großzügigkeit“ seien vorbei, künftig werde man „um die Aufrechterhaltung unserer Zuschüsse vermehrt kämpfen müssen“. 

Dennoch wolle er „nicht zu sehr schwarzmalen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Schließlich sei die Lebenshilfe „gesund und mit guten Reserven ausgestattet“. Zudem habe man mit Esther Hofmann „eine kampferprobte Verhandlerin und hervorragende Geschäftsführerin“ in den eigenen Reihen. 

Hofmann verwies in ihrer Rede auf getroffene Maßnahmen zur Personalgewinnung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. „Dadurch konnte die Personalsituation seit Anfang 2024 stabilisiert werden“. 

“Wir stehen geschlossen auf gegen Hass, Hetze, Gewalt und Ausgrenzung.” - Esther Hofmann

Ein großes Dankeschön sprach die Lebenshilfe-Geschäftsführerin auch den rund 130 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus, die den Menschen mit Behinderung im Alltag nicht nur „praktische Unterstützung“ böten, sondern ihnen auch „Freude, Zuversicht und echte Begegnung“ schenkten. 

Die Teilnahme von Angestellten und betreuten Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Lindau an einer „Demo gegen Rechts“ im Februar sieht Esther Hofmann als wichtiges Signal. Man stehe für Inklusion und trete „geschlossen auf gegen Hass, Hetze, Gewalt und Ausgrenzung“. 

“Demokratie braucht Inklusion und lebt von Teilhabe. Menschen mit Behinderung sollten in der Mitte der Gesellschaft stehen.” - Esther Hofmann

Damit auch Menschen mit Behinderung ein gestärktes Verständnis für die Werte einer Demokratie entwickeln können, hatte Hofmann ein Demokratieprojekt als begleitendes Angebot in Lindenberg initiiert, was sich bereits am Lindauer Standort bewährt hatte. Eine Herzensangelegenheit der Lebenshilfe-Geschäftsführerin, die betont, dass der soziale Bereich das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts bilde. 

“Die Lebenshilfe Lindau ist eine wichtige Säule, Barrieren abzubauen – und das nicht nur in Theorie, sondern ganz praktisch, mit Herz und Hingabe.” - Jasmin Sommerweiß

Zustimmung gab es an diesem Punkt von Jasmin Sommerweiß, Lindauer Stadträtin (CSU) und als Beisitzerin Mitglied des Lebenshilfe-Vorstands: “In einer Gesellschaft, die immer mehr Vielfalt und Individualität anerkennt, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir allen die Möglichkeit bieten, gleichberechtigt an der Stadtgemeinschaft teilzuhaben. ” Die Lebenshilfe Lindau sei dabei “eine wichtige Säule, Barrieren abzubauen – und das nicht nur in Theorie, sondern ganz praktisch, mit Herz und Hingabe”. Im Stadtrat sei man sich darüber bewusst, wie wichtig es sei, “die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Inklusion nicht nur ein schönes Wort bleibt, sondern gelebte Realität wird”, so Sommerweiß. 

„Demokratie braucht Inklusion und lebt von Teilhabe. Menschen mit Behinderung sollten in der Mitte der Gesellschaft stehen“, betonte Hofmann und schloss mit einem Appell: „Lassen Sie uns gemeinsam für die Werte einstehen, die uns verbinden und mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Indem wir zusammenhalten und kreative Lösungen finden, können wir auch künftig Gutes bewirken.“

Der aktuelle Vorstand:

  • Cornelius Wiedemann: 1. Vorsitzender
  • Hubert Traut: 2. Vorsitzender
  • Alexander Böttcher: Schatzmeister
  • Martin Eberle: Schriftführer
  • Kirsten Arlt: Beisitzerin
  • Eva Jurk: Beisitzerin
  • Jasmin Sommerweiß: Beisitzerin
  • Ines Günthör: Beisitzerin
  • Julia Porsche: Beisitzerin

EINFACHE SPRACHE:

Die Lebenshilfe Lindau hatte ein Treffen.
Das Treffen war am 28. November.
Mitglieder und Gäste kamen nach Lindenberg.
Cornelius Wiedemann berichtete über das Jahr 2023.
Jakob Steib trat als Vorsitzender zurück.
Die Mitglieder wählten einen neuen Vorstand.
Cornelius Wiedemann wurde erster Vorsitzender.
Hubert Traut wurde zweiter Vorsitzender.
Alexander Böttcher ist jetzt Schatzmeister.
Zwei neue Frauen sind auch im Vorstand.

Cornelius Wiedemann lobte die gute Arbeit.
2023 gab es einen kleinen Gewinn.
Aber es fehlen viele Fachkräfte.
Auch Geld wird in Zukunft knapp.
Die Lebenshilfe will trotzdem stark bleiben.

Esther Hofmann sprach über neue Projekte.
Ein Demokratieprojekt stärkt die Teilhabe.
Menschen mit Behinderung sollen mitmachen können.
Hofmann dankte allen, die helfen.
Zusammen können wir viel erreichen.


Michael Wollny
Öffentlichkeitsarbeit
michael.wollny@lh-lindau.de